Bestival 2016
02.JULI - Einlass 19 Uhr.

Seit nunmehr 20 Jahren gibt es bei und mit uns in Eschenbach ein Sommerfest mit fantastischen Künstlern, die sich sonst nicht in das Vogtland verirren. Mit dem Kunsthaus Eigenregie müssen wir seit 2011 auch keine Zirkuszelte oder waghalsigen Konstruktionen mehr auf die Wiese bauen - der Ballsaal sorgt für ein Clubambiente in dem man Bands geniessen kann, die ansonsten eher in großen Venues spielen. Lesehungrige scrollen nach unten im Text. Für die Ungeduldigen - hier die Basics zum BESTIVAL 2016:

WANN: Samstag 02. JULI ab 19 Uhr - Sonntag 05.JULI 15 Uhr
WO: Ballsaal und Wiesen um das Kunsthaus Eigenregie
WER: Seth Faergolzia - Artfolk aus New York ; Rainer von Vielen - Bastard-Pop; Psycho & Plastic -  Electro-Kraut-Hop
WAS: Camping frei, Biocatering, kein DIXI-Klo & Preiswucher
WIE: Platzreservierungen per Mail, Hotline: 037464-330103 oder Kontaktformular
WIEVIEL: Kunstbeitrag (Grafik) 15 Euro; Kinder bis 12 Jahren: frei (keine Grafik)
WARUM: Weil das Vogtland im Sommer ein knuffiges Mini-Festival braucht - ladet eure besten Freunde ein.


HÖRT DOCH MAL REIN:


Falls ihr noch nie bei uns gewesen seid und nicht wisst, was euch erwartet: Das Bestival ist kein Festival! Festivals können ohne Frage die peinlichste Art sein um Konzerte erleben zu wollen. Entweder es ist brütend heiß und du stehst irgendwo auf einem gigantischen Platz in der prallen Sonne, bist fernrohrweit entfernt von der Bühne oder die Bands pusten neben der Bühne stehend dein Trommelfell auf. Oder es regnet Bindefäden und du stehst im Matsch und fragst dich, warum du dafür wieder einmal Wahnsinnbeträge aus dem Geldbeutel gewürgt hast. Noch schlimmer als das Wetter, schlechter Sound und Dixiklos, deren Lage man riechen kann, sind Menschenmassen die dich eher an brünstige Hooligans erinnern und vom Festival selbst nicht viel mitbekommen. Ja, das klingt derbe - aber jetzt wisst ihr warum wir uns Bestival nennen: Hier spielen Bands, die auf den großen oder ausverkauften Festivals am Start sind - aber direkt vor deinen Augen und ohrgiastisch gut klingend. Und jenseits von Dixiklo und Abzocke. Aber nun zu den beiden diesjährigen Hauptacts:

Seth Faergolzia!

Seth Faergolia - im Kunsthaus Eigenregie am 02.07.2016Seth Faergolzias Multibird im Kunsthaus Eigenregie am 02.07.2016. Das Bestival eröffnete dieses Jahr familientauglich, kunstvoll und schrill pompös mit einer US-amerikanischen wie musikalischen Variante Monty Pythons: Seth Faergolzia! Er lebt in New York, ist Bildhauer, Modedesigner und Autor - wenn er nicht mit einem seiner multiplen Bandprojekte durch die USA oder Europa tourt. Im Sommer 2016 reiste Seth Faergolzia mit seinen Projekt Multibirds durch das Herz Europas und streift für zwei Wochen Deutschland. Wir haben das Glück, dass er bereits 2015 privat bei uns in Eschenbach Zwischenstopp machte und so begeistert vom Kunsthaus Eigenregie war, dass er sein Wiederkommen mit Band zum Bestival am 02. Juli versprach. Er präsentiert euch eine skurrile Mischung aus Anti-Folk, Progressive Rock und experimentellem Rock. Seth Faergolzia engagierte sich musikalisch und organisatorisch für den US-Wahlkampf von Bernie Sanders, für den er in New York mit vielen anderen Prominenten Künstlern große Events veranstaltete. Euch erwartete also eine charismatische Performance eines echten Multitalents!

Der Hauptact des Bestivals 2016: Rainer von Vielen

Für nachhaltige Zerstreuung, regenerative Euphorie & die globale Erwärmung des Weltfriedens. In Zeiten des Kulturpessimismus & der Gleichgültigkeit trat die Allgäuer Band Rainer von Vielen für eine Erneuerung des Wertekanons der Menschheit ein. Um ihre Thesen unter das Volk zu bringen, sind sie schon bis nach Sibirien gereist, um in ihrer Funktion als UNSL-Botschafter mit den Wölfen zu heulen. Rainer von Vielen erheben die Innovation zum ästhetischen Prinzip – US-Westcoast-Bass, Gandhi-Rap, Kingston-Akkordeon, Alhambra-Gitarre, Kilimandscharo-Drums, Himalaya-Kehlkopfgesang – die Band nennet es Bastard-Pop.

Die Band sorgte zwischen 2012 und 2013 mit ihrem Theaterkonzert „Mythen der Freiheit“ für Aufsehen im Hannoveraner Theater. Darin fordert sie die Abschaffung der Freiheit weltweit und die Unterwerfung aller unter die Diktatur der Verantwortung. „Empört Euch!“, „Niedermauern“, „Du bist nicht allein“, „Wenn die Welt untergeht“ – Titel aus dem Bühnenstück, die ohne große Worte die Stoßrichtung erkennen lassen. Die zeitkritischen, fast zynischen Texte treffen auf klassische Liebeslieder und anscheinend leichte Popsongs, mit denen sich die Welt erklären lässt.

„Nicht alles was man kann muss man!“, sagt die Band zum digitalen Konformismus und bleibt sich lieber selber treu. Das von der katholischen Kirche verhängte Auftrittsverbot als Reaktion auf das Lied „Großer Bla“ empfindet die Band als große Bestätigung. Die Initiative von Dr. Sigmund Freud, die Religion als gesellschaftliche Neurose entlarvt, wird weiterhin unterstützt. Auf ihren Tourneen verwandeln Rainer von Vielen die Konzerthallen in ihre Wohnzimmer der Emotionalität, feiern Messen der Kreativität und erteilen der Ekstase die Absolution. Aktuell mutieren sie tanz und hörbar für die Flüchtlingsthemen über die Bühne:
 
Psycho & Plastic - im Kunsthaus Eigenregie am 02.07.2016Durch die Nacht treiben: Psycho & Plastic
Natürlich bliebt es nicht nur bei zwei Bands, sondern für die Nacht sorgten wir für ein spaciges Hörvergnügen. Denn nach einer Umbaupause und sinnlichem Entspannen in unserem alten Obstgarten am Bach, bei dem auch die duftende kubanisch-chinesische Grillkiste für Biofleischgenuss sorgte, präsentierten wir den dritten Act des Abends: PSYCHO & Plastic! Das Berliner Duo bewegte sich mutig und mit ungestillter Neugier zwischen Club und Cortex. Und während so die Neuronen steil gehen und wild durcheinander Denkschubladen aufreissen, zuckten zeitgleich die Extremitäten polyrhythmisch zur  Bassdrum. Wer Psycho & Plastic sucht, fndet sie an den ausgefransten Ecken der elektronischen Musiklandschaft, oszillierend zwischen Galerien und Hausprojekten, Kunsthappenings und bunt dekorierten Dancefloors. Wo sie aufschlagen, entlocken sie den Zwischenräumen quantisierter Raster ihren einzigartigen und treibenden Sound – immer ein wenig wunderlich übergeschnappt und unangepasst, aber nie unpassend:


UND HIER NOCHMAL DIE BASICS:

- Camping und Zelten: ist immer auf unseren Wiesen möglich
- Schlafplätze im Kunsthaus: gab es nur nach rechtzeitiger Reservierung
- Parkplätze: wie immer reichlich vorhanden und ausgeschildert