Siegfried Otto Hüttengrund - Im ewigen Jetzt

Siegfried Otto Hüttengrund - Teje07.12.2013. Unsere Ausstellungseröffnung an diesem Samstag galt einem Meister des Holzes. Siegfried Otto Hüttengrund creiert viele und farbige Holzrisse, quasi Radierungen in Holz. Dabei ritzt er feinste Linien und Nuancen in Holz und druckt diese auf sehr feinem Papier. Der Hermsdorfer Künstler, der mit über 130 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Galerien unter anderem in Polen, der CSR, in Norwegen und Großbritannien, in Japan oder der Niederlande sowie in Slowenien und den USA (New York) ebenso ausstellte wie in Litauen, Australien (Sydney) oder Ägypten (Kairo) Beachtung findet. Im Kunsthaus Eigenregie präsentierte er ein sächsisches Heim(at)spiel. Die Ausstellung trugt den kraftvollen Namen Im ewigen Jetzt und überzeugte mit ausdrucksstarken Arbeiten, die den Betrachter intensiv berührten.

S.O. Hüttengrunds Arbeiten befinden sich in Kunstsammlungen und Museen in:
Schwerin, Glauchau, Zwickau, Frankfurt/Oder, Chemnitz, Kupferstichkabinett Dresden, Sammlung Buchheim Feldafing, Lubin u. Majdanek (Polen), Universal Graphic Museum Cairo (Ägypten), Budapest, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Ludwig-Museum Köln, Museum für Sepulkralkultur Kassel, Dokumentationszentrum für zeitgenössische Illustration Bozen u. Branzoll (Italien), Sammlung Schloss Wildenfels, Grafik Museum Stiftung Schreiner Bad Steben, Ostrow Wielkopolski (Polen), Burg Mildenstein.

Kunstliebhaber erfreute, dass es eine kleine Edition von Arbeiten gab die rechtzeitig vor Weihnachten erworben werden konnten. Exemplarisch gut beschrieben wurde Siegfried Otto Hüttengrund von Igor Schestkow-Epstein, der eine kunstwissenschaftliche Betrachtung verfasste - wir dürfen zitieren:

Die virtuose Technik des Holzrisses, die in den vergangenen Jahrzehnten von Otto-Hüttengrund entwickelt wurde, erweist sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts - der Epoche des Zerfalls jeglicher "Techniken" und der Selbstzerstörung von Kunstsystemen, -Stilen und -methoden - als unikal und bewundernswert. Vor dem Hintergrund zahlreicher Profanatoren, die Computer-Video-Installations-Müll produzieren, sowie schlampiger, oberflächlicher und unverschämter "Künstler", die wegen der Übereinstimmung der Niveaus ihres Kunstverständnisses von Galeristen bevorzugt werden, sticht die bescheidene, beharrliche Arbeitsamkeit des urwüchsigen Meister-Stilisten besonders hervor und "erfreut das Auge".

Wie immer verbanden wir die Ausstellungseröffnung weniger mit langen Reden, sondern mit einem lebhaften Abendprogramm. Am Samstag den 07.Dezember hatten wir das Glück, dass der mit Preisen überhäufte Sebastian Krämer sein neues Programm "Typfelhyänen oder die Entmachtung des Üblichen" präsentierte. Siegfried Otto Hüttengrund freute sich über die vielen angenehmen Gespräche, die auch weit nach dem Konzert von Sebastian Krämer stattfanden.

Sebastian Krämer - zum sehen, hören und staunen: