zurück

Ich möchte kein Eisbär sein, am kalten Polar

Mi
15
Feb
2012

Wenn die Wasserrohre röhren, wird sie bald der Frost zerstören

Nachdem wir bereits vor einigen Wochen den letzten im Vogtland erlegten Elch als ausgestopfte Trophäe mit nach Hause nehmen und an der Tür des Ballsaals befestigen durften, verstehen wir warum das arme Tier starb. Es ist schlicht erfroren. Bisher ging uns die Kälte der letzten drei Wochen ja am Pops vorbei, da selbst im Kunsthaus Eigenregie die holzhungrigen Grundöfen kuschlige Wärme im ganzen Haus verteilen - dank der Hypokausten bis unter das Dach. Am vorigen Wochenende fand eine Bandprobe im Ballsaal statt, bei der danach folgenden gemütlichen Runde in der Wohnküche waren es 27 Grad - wir mussten lüften.

Ganz anders sieht es in unserer Neuen Alten Schule aus, in der wir wirklich wohnen. Seit ein paar Jahren ist das Schulhaus aus der Jugenstilepoche mit einer gedämmten Bieberschwanz-Mütze versehen und in Küche und Bad sorgt eine Fussbodenheizung für kuschlige Temperaturen, die unsere Katzen sielend auskosten. Bis vorige Woche - da ging spät am Abend plötzlich das Licht im Haus aus. Ich also zum Elektroverteiler hinunter geeilt - und schon auf der Treppe hörte ich ein Plätschern. Kurz: in der kältesten Ecke des Hauses fror des Nachts, bei etwa 24 Grad minus eine Wasserleitung so zu, dass sie sich berstend Platz schaffte und das Wasser so wieder zum Fliessen brachte. Diesmal durch die neu gedämmte Küchendecke. So muss eine Sprinkleranlage funktionieren, die man in den Kaufhäusern sieht, dachte ich noch zynisch. Und tappte im Dunkeln in den Keller um den Fontainen aus der Decke den Nachschub abzustellen.

Viel Wasser, viel Schmutz, viel Arbeit und viel Kälte - nein, ich bin kein Freund mehr von sonniger Eiseskälte. Und das Eisbär-Lied von Grauzone mag ich auch nicht mehr hören. Denn:

Wenn die Wasserrohre röhren, wird sie bald der Frost zerstören. Oder: Liegt die Leitung unter Putz, sorgt ein Schaden für viel Schmutz.

 

von Mario Falcke 15.02.2012, 01:26 h


zurück