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Kunsthaus Eigenregie - eine Künstlerkolonie?

Mi
10
Sept
2014

Für zehn Tage verwandelte sich unser Kunsthaus in Eschenbach in eine Künstlerkolonie. Sieben Künstler aus Dresden. Berlin , Chemnitz und Lauscha folgten dem Ruf des BBKV zu den 3. vogtländischen Malertagen  vom 1.-10- September 2014 in unser Domizil.

Ist schon komisch, die eigenen Ateliers, den Saal, den Garten mit Malsachen belagert zu sehen, ohne selbst dabei zu sein. Mandy Friedrich verwahrte ihre Utensilien in meinem Druckatlelier gleich neben der Bar. Isabell Pauer und Peter Heyn (beide aus Berlin) breiteten sich im Saal aus und nach Tagen des Ankommens, des Forschen, Nachdenken und Sammeln ging es zu kreativ zu Werke.

3. Vogtländische Malertage BBKV im Kunsthaus EigenregieThema wurde die Geschichte vom letzten Sandmann zum einen und die trübe Stimmung in der regenverhangenen Landschaft zu Beginn der Woche zum anderen. Katharina Probst stellte ihre improvisierte Leiterstaffelei im Garten auf und lies sich auch im Malatelier neben Antje Krohn nieder. Geschaffen wurden  hier Studien und Porträts als auch Wolkenbilder auf aufgezogenen Stoffen von den Dresdnerinnen. Der Chemnitzer Karsten Mittag- Mitglied im BBKV wirkte in der Scheune und in der Landschaft. Reichlich Farbe und Stifte machten seine Umgebung bunt und zauberten auf kleinen Formaten Pastellkreidewerke von lichtdurchfluteten Wäldern, als Weg, den er in den Tagen zurücklegte. Einzig Bernd Rückert aus Lauscha pendelte täglich durch die nähere Umgebung, lies sich an Teichen in Gunzen, Marieney und Saalig zur Motivfindung hinreißen und schuf ein ganzes Buch voller Skizzen in grafischen und farbgrafischen Techniken. Für die Dresdnerin Mandy Friedrich wurde Eschenbach zum Bildfundus und sie schuf fünf große Leinwandbilder in Öl direkt in alter guter Manier der Pleinairmalerei. Das ganze Dorf war ihr Atelier und sie kam mit den Menschen ins Gespräch, die sie sogar mit Kaffee und Kuchen versorgten.

Ansonsten waren die Künstler im Kunsthaus Eigenregie in Kost und Logie und schienen zufrieden mit dem Angebot. Samstagabend gab es eine kleine Vernissage- Arbeitsergebnisse als Zwischenbilanz anlässlich unserer allmonatlich am ersten Samstag laufenden Veranstaltung. Diesmal ein lebhaftes Konzert von Krogmann aus Berlin, zu dem die Künstler quasi als Ehrengäste eingeladen waren. Leider wurden alle entstandenen und noch im Werden begriffenen Arbeiten mit ins heimatliche Atelier genommen, können von unseren Gästen nicht betrachtet werden. Der Arbeitseifer und die Ideenvielfalt haben aber wohl dazu beigetragen, dass das Vogtland die Künstler in Dresden, Berlin. Chemnitz und Lauscha noch länger beschäftigen wird. Gespannt bin ich auf die Ausstellung nächstes Frühjahr in Plauen, in der die Ergebnisse präsentiert werden. Malertage im Kunsthaus sind jedenfalls eine gute Gelegenheit in Ruhe zu arbeiten, neue Menschen kennenzulernen - und das Vogtland lieben zu lernen. Für Nachahmungen und Wiederholungen hat unser Kunsthaus Eigenregie offene Türen.

von Ines Falcke 10.09.2014, 17:20 h


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